Fossilien verkaufen

Tips für Fossilien-Auktionen

Ihre Fossilien auf Auktionen verkaufen?

Wegweiser zum erfolgreichen Verkaufen einzelner Fossilien oder ganzer Sammlungen auf Auktionen. 

Jede Auktion, im Internet oder auf klassischem Weg, hat ihre Vor- und Nachteile.

Nachfolgende Gegenüberstellung unterschiedlicher Auktions-Plattformen gibt meine Sichtweise als Sachverständiger für Fossilien wieder. 

Die persönliche Meinung des Autors versteht sich nicht als geschäftliche Empfehlung für oder gegen die Inanspruchnahme der Dienstleistung eines der aufgeführten Unternehmen.

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Meine Anregungen sollen Ihnen helfen, den für Ihren Fossilienverkauf geeigneten Weg zu finden - egal ob mit oder ohne meine weitere Unterstützung.

Ebay
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Die Ebay-Gebühren für private Verkäufe betragen 10 % bzw. maximal 199.00 EUR auf den Verkaufspreis (ohne Versandkosten) zuzüglich ggf. anfallender PayPal-Gebühren von 1.9 % (Stand 12.2017).  

Ein Verkauf auf dieser Plattform ist immer dann sinnvoll, wenn die Nachfrage akzeptable Ergebnisse erwarten lässt. Dies ist für beliebte Fossilien bzw. Massenware im unteren Preissegment durchaus der Fall. Hier erzielen Sie die sogar besten Ergebnisse im Bietverfahren. 

Beim Verkauf hochwertiger Stücke rate ich privaten Verkäufern bei diesem Weg dagegen zur Vorsicht. Die Bereitschaft für Fossilienkäufe >1.000 Euro ist eher gering - zumal bei privaten Anbietern, wenn diese üblicherweise ein Rückgaberecht ausschließen. Fragen nach der Herkunft, dem rechtmäßigen Besitz und der tatsächlichen Qualität der angebotenen Stücke sind - wie sich leider immer wieder zeigt - durchaus berechtigt. Zu viele Stücke dubioser Herkunft - genannt seien beispielhaft Madagaskar, China oder Messel - gefährden die Reputation und schaden letztlich der Vermarktung von Top-Stücken. Entscheiden Sie sich für den Verkauf eines herausragenden Fossils auf Ebay und haben fairerweise ein Rückgaberecht eingeräumt, welches dann auch in Anspruch genommen wird, ist ein erneuter Verkauf erfahrungsgemäß nur mit deutlichen Abschlägen möglich. Die Beobachter des Marktes registrieren es argwöhnisch, wenn ein zunächst verkauftes Fossil wieder auftaucht.

Möchten Sie diese Plattform dennoch für den Verkauf einer Versteinerung im oberen Preissegment nutzen, geben Sie Schnäppchenjägern keine Chance!

  • Wählen Sie die richtigen „Keywords“ und stellen Sie das Fossil in die zutreffende Kategorie ein. Machen Sie z.B. aus Unkenntnis nicht den Fehler, eine wertvolle Seelilie in der Kategorie „Pflanzen“ einzustellen – und wundern sich dann über das geringe Interesse…
  • Hinterlegen Sie Ihr Angebot mit einer umfassenden Dokumentation in Text und Bild. Diese Angaben schaffen Vertrauen und werden zum Vertragsbestandteil. Schließen Sie als privater Verkäufer eine Rücknahme aus, so besteht eine Rücknahmeverpflichtung nur, wenn Sie falsche Angaben gemacht haben.
  • Bieten Sie den Artikel zunächst zum Sofortkauf an. Wählen Sie einen realistischen und attraktiven Preis. Zeigen Sie dabei Fingerspitzengefühl! Sie sollten Ihren Artikel weder „verschenken“ noch zum „Ladenhüter“ machen. Justieren Sie ggf. nach und ergänzen Ihr Angebot um die Möglichkeit eines Preisvorschlages.
Catawiki
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Die Catawiki-Gebühren (Kommission) für Verkäufer betragen 15,1% (inklusive MwSt.) auf den Verkaufspreis. Hinzu kommen weitere 9% Auktionskosten für den Käufer sowie Versandkosten.

Diese schnell wachsende Plattform aus den Niederlanden stellt seit 2011 ein Bindeglied dar zwischen Ebay und traditionellen Auktionshäusern. Wöchentlich werden Auktionen zu Sammlerobjekten angeboten, für Fossilien in der Kategorie Naturschätze. Daran ist bereits erkennbar, dass das Angebot gegenüber Ebay vergleichsweise gering und nicht so differenziert ist. Fossilien-Auktionen, aktuell durchschnittlich weniger als 500 werden von zwei „Experten“ betreut (Stand 12.2017). Anders als bei Ebay, wo jeder Verkäufer selbst über ein Mindestgebot entscheidet, suggeriert die „Schätzung des Experten“ eine unabhängige Bewertung durch einen Sachverständigen. Um maximales Vertrauen wirbt auch der jeweilige Zusatz: „Alle unsere Auktionen stehen unter notarieller Aufsicht“. Die Bewerbung der Lose zielt auf ein Höchstmaß an Objektivität, Unabhängigkeit und Seriosität ab.  

Zur besonderen Sachkunde der „Experten“, die auf der Plattform angeworben werden, finden sich keine weiteren Angaben. Deren Funktion und Anforderungsprofil unterscheiden sich von dem eines Auktionators. Die Beschreibungen der Lose sind oftmals auch für sehr hochpreisig angesetzte Fossilien minimalistisch gehalten und beschränken sich auf Angaben, die sofern korrekt, ein Widerrufsrecht wegen etwaig fehlerhafter Beschreibung ausschließen (Name, Age, Origin, Dimensions). Es bleibt dem Bieter überlassen, welche Rückschlüsse er selbst anhand der Photos zieht - z.B. auf den Erhaltungszustand, die Qualität der Präparation sowie Art und Umfang etwaiger Restaurationen.

Verantwortlichkeiten und Haftungsausschlüsse sind geregelt in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (Auszug):

5.3 Beim Anbieten von Objekten muss der Verkäufer auf klare und verständliche Weise Informationen über das angebotene Objekt bereitstellen. Dies betrifft in jedem Fall - aber nicht darauf beschränkt - folgende Materialien und Informationen:

(i) Eine korrekte, vollständige und genaue Beschreibung des angebotenen Objektes.

(ii) Informationen über den Zustand und genaue Bezeichnung des Objektes ,,

(iii) Mindestens eines oder mehrere deutliche Photos, die den aktuellen Zustand (einschließlich Mängel oder fehlender Teile), Merkmale und andere Besonderheiten des Loses darstellen. [in Fettdruck] ..

5.4 Catawiki ist anderen Nutzern gegenüber nicht verantwortlich oder haftet nicht für die Beschreibung von Objekten einschließlich der Informationen und Erläuterungen des Verkäufers gemäß Artikel 5.3

5.6 In manchen Fällen wird von Catawiki (automatisch) der Wert bestimmter Objekte geschätzt. Catawiki haftet nicht für die Richtigkeit dieser Schätzung und akzeptiert keinerlei Haftung, wenn es sich zeigt, dass das Objekt mehr oder weniger wert ist.

Auktionshäuser

In Deutschland gibt es mangels Nachfrage keine Spezialauktionen mit Fossilien. Im Englisch sprachigen Raum empfehlen sich regelmäßig „Natural History“ Auktionen mit exklusivem Angebot.

Je nach Auktionshaus schwanken die Gebühren (Kommission) für Verkäufer um die 15% (inklusive MwSt.) auf den Verkaufspreis. Hinzu kommen weitere 25% Provisionskosten für den Käufer. Nicht zu vernachlässigen sind die Kosten für den Versand vom Auktionsort, um den sich, der Käufer selbst kümmern muss und sich hierzu in der Regel eines Dienstleisters bedient.

Summers Place in Sussex, GB

Vor ungefähr 30 Jahren hat sich Summers Place von Sotheby`s abgespalten und führt seitdem jährlich 4 Auktionen durch in der ungewöhnlichen Kombination „Garden sculpture and Natural History“. 

Höhepunkt in der Firmengeschichte  war 2013 die Versteigerung des ca. 150 Mio. Jahre alten Diplodokus "Misty", einer 17 m großen Saurierdame aus Wyoming, an das Dänische Naturkunde Museum für £483,000 – Weltrekord!

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Heritage Auction, USA

Gegründet 1976, nimmt Heritage als weltweit drittgrößtes Auktionshaus für sich die Marktführung für Sammlerobjekte in Anspruch. In der Sparte „Natural History“ finden jährlich 1-2 Auktionen statt, wahlweise in Dallas, New York oder Beverly Hills.

Aufsehen erregte 2007 der Bieterwettkampf zwischen den Hollywoodstars Nicholas Cage und Leonardo diCaprio um den Schädel des Tyrannosaurus rex, des berühmtesten Fleischfressers unter den ausgestorbenen Reptilien. Cage bekam am Ende den Zuschlag - für 276.000 $.

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Bonhams, USA

Das traditionsreiche Auktionshaus Bonhams, gegründet 1793 in London, führt jährlich 1-2 “Natural History” Auktionen in Los Angeles bzw. New York durch. Im Mittelpunkt des Interesses stehen auch hier ästhetische Aspekte sogenanter „prestigeous fossils“, welche angetan sind, den Besitzer zu schmücken.

Beim Wettkampf um die schönsten Stücke haben Naturkundemuseen oftmals das Nachsehen. So fand z.B. 2017 das auf 210.000-300.000 EUR geschätzte Krokodil aus Messel keinen Käufer.

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Résumé

Im Gegensatz zu Internetplattformen verfügen die etablierten Auktionshäuser allesamt über eine hohe Expertise in der Bewertung der angebotenen Stücke. Provisionsgebühren von rund 40 % richten sich an eine Klientel, die bereit ist, für exklusive Stücke Spitzenpreise zu zahlen.

Als Verkäufer sollte man eine Einlieferung sorgfältig erwägen, da auch bei Nichtverkauf (ca. anteilig 30 % der aufgerufenen Stücke) nicht unerhebliche Kosten anfallen.

Wenn auch in unterschiedlichem Maße, ist allen Auktionen gemeinsam, dass die Verantwortung für die Beschreibung des Objektes wie auch den (Mindest-) Verkaufspreis letztlich bei Ihnen als Verkäufer liegen. Falls Sie hierzu Unterstützung benötigen, kann ich Ihnen folgende Leistungen anbieten:

  • Meine kostenlose Erstberatung lässt Sie Fehler bei der Bestimmung vermeiden.
  • Mein Gutachten mit Wertermittlung bietet Ihnen eine verlässliche Grundlage.
  • Meine Vermittlung und Verkaufsabwicklung in Ihrem Namen und auf Nachweis.

Alternativ unterbreite ich Ihnen gerne mein Angebot für einen